Indiana Jones und the Fate of Atlantis: Amiga-Klassiker im Test

Abenteuer, Rätsel und die Suche nach einer versunkenen Stadt - wir tauchen ein in den Amiga-Klassiker "Indiana Jones and the Fate of Atlantis".

Indiana Jones und the Fate of Atlantis: Amiga-Klassiker im Test
Photo by Andrew Neel / Unsplash

Dieser Point-and-Click-Titel von LucasArts hat die Spielewelt der 90er geprägt und begeistert uns noch heute mit seiner fesselnden Geschichte. Als Spieler schlüpfen wir in die Rolle des berühmten Archäologen Indiana Jones und begeben uns auf eine spannende Reise, um das Geheimnis von Atlantis zu lüften.

In unserem Test werfen wir einen genauen Blick auf das Gameplay und die kniffligen Rätsel, die uns durch die Handlung führen. Wir untersuchen die audiovisuelle Präsentation, die dem Spiel seine einzigartige Atmosphäre verleiht. Zudem beleuchten wir, wie "Indiana Jones and the Fate of Atlantis" die Point-and-Click-Tradition fortsetzt und gleichzeitig neue Maßstäbe setzt. Am Ende ziehen wir ein Fazit, um zu klären, ob dieser Klassiker auch heute noch zu begeistern weiß.

Die Suche nach Atlantis beginnt

Die Handlung

Wir beginnen unsere Reise im Jahr 1939, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Als Dr. Henry Walton Jones Jr., besser bekannt als Indiana Jones, finden wir uns zunächst im Barnett College wieder. Hier arbeiten wir als Professor für Archäologie und Okkultismus, doch unser Abenteuergeist treibt uns stets auf die Suche nach seltenen Artefakten.

Unsere Mission beginnt mit einer Tour durch das Museum, die uns schließlich in unser Büro führt. Dort treffen wir auf Marcus und einen mysteriösen Mann, der sich als Herr Smith vorstellt. In Wirklichkeit handelt es sich um Klaus Kerner, einen Spion des Dritten Reiches. Kerner fordert ein bestimmtes Artefakt von uns und verschwindet damit unter Androhung von Waffengewalt.

Glücklicherweise können wir Kerners Mantel greifen und finden darin eine aufschlussreiche Zeitung. Ein Foto zeigt uns selbst und Sophia Hapgood, eine alte Bekannte. Aus dem Artikel erfahren wir von Dr. Übermann, einem deutschen Wissenschaftler, der im Auftrag des Dritten Reiches nach einer neuen Energiequelle sucht - und diese in Atlantis vermutet.

Drei verschiedene Spielwege

An diesem Punkt unseres Abenteuers eröffnen sich uns drei mögliche Wege, die Geschichte fortzusetzen:

  1. Der Team-Weg: Wir überzeugen Sophia, gemeinsam mit uns die Suche fortzusetzen. Dies verspricht eine ausgewogene Mischung aus Rätseln und Dialogen.
  2. Der Puzzle-Weg: Wir entscheiden uns, alleine weiterzumachen und setzen auf unseren scharfen Verstand, um alle Schwierigkeiten zu meistern. Dieser Weg bietet knifflige Rätsel und fordert unser logisches Denkvermögen heraus.
  3. Der Action-Weg: Für die Abenteuerlustigeren unter uns bietet dieser Pfad mehr actionreiche Sequenzen und körperliche Herausforderungen.

Jeder dieser Wege führt uns zu unterschiedlichen Orten, präsentiert uns einzigartige Rätsel und lässt uns die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erleben. Die Wahl des Weges beeinflusst maßgeblich, wie wir die Suche nach Atlantis angehen.

Das SCUMM-Interface

Um uns durch dieses fesselnde Abenteuer zu navigieren, nutzen wir das SCUMM-Interface. Diese von LucasArts entwickelte Spiel-Engine und Skriptsprache ermöglicht es uns, die zweidimensionalen, statischen Umgebungen der Spielwelt zu erkunden. Wir interagieren mit beweglichen Figuren und Gegenständen, lösen Rätsel und treiben so die Handlung voran.

Das Interface ist intuitiv gestaltet und erlaubt uns, mit praktisch jedem Charakter zu sprechen, den wir treffen. Oft erhalten wir hilfreiche Informationen, manchmal auch irreführende. Es lohnt sich, zu bestimmten Personen zurückzukehren, da sie im Laufe des Spiels neue Erkenntnisse haben könnten.

Unsere Suche führt uns zunächst nach New York, wo wir Sophia vor Kerner warnen müssen. Von dort aus reisen wir nach Island, um Bjorn Heimdall zu treffen, der uns Hinweise auf den "Verlorenen Dialog Platos" gibt. Dieser Dialog ist der Schlüssel, um den Weg nach Atlantis zu finden.

Die Reise führt uns weiter nach Tikal und auf die Azoren, wo wir auf der Suche nach dem Dialog auf Charles Sternhart und Felipe Costa treffen. Jeder Ort birgt neue Herausforderungen und Rätsel, die wir mit unserem Verstand und unserem Geschick lösen müssen.

Mit dem SCUMM-Interface haben wir alle Werkzeuge an der Hand, um diese spannende Suche nach Atlantis zu meistern. Es liegt nun an uns, die richtigen Entscheidungen zu treffen und das Geheimnis der versunkenen Stadt zu lüften.

Gameplay und Rätsel

Wir tauchen tiefer in die faszinierende Welt von "Indiana Jones and the Fate of Atlantis" ein und entdecken ein Spielerlebnis, das Action, Rätsel und Erkundung perfekt miteinander verbindet. Das SCUMM-Interface ermöglicht es uns, die zweidimensionalen, statischen Umgebungen zu erkunden und mit Figuren und Gegenständen zu interagieren, um die Geschichte voranzutreiben.

Actionsequenzen

Unser Abenteuer ist gespickt mit aufregenden Actionmomenten, die für Abwechslung sorgen. Wir erleben Prügeleien, Verfolgungsjagden, Ballonflüge und sogar Bootfahrten. In den Kampfsequenzen sehen wir im unteren Bildschirmbereich Energie- und Kraftbalken. Je voller der Kraftbalken ist, desto wuchtiger fällt unser Schlag aus. Jeder Treffer kostet uns Energie, und wenn der Balken leer ist, gehen wir k.o. - ganz wie im Film!

Die Verfolgungsjagden mit dem Auto sind besonders hektisch. Wir müssen das Fahrzeug der Entführer mehrmals rammen, um sie zu stoppen. Die Maussteuerung macht es zwar etwas umständlich, da wir nicht wenden können und nur an Kreuzungen abbiegen dürfen, aber das erhöht den Nervenkitzel. Im Gegensatz dazu sind die Fahrten mit dem Heißluftballon oder U-Boot gemächlicher. Hier geht es darum, den richtigen Weg zu finden und das Gefährt geschickt zu steuern.

Logische Puzzles

Die Rätsel in "Fate of Atlantis" fordern unseren Verstand heraus, bleiben aber stets logisch und fair. Oft erhalten wir hilfreiche Hinweise, was als Nächstes zu tun ist. Der Schwierigkeitsgrad steigt im Laufe des Spiels an, sodass wir in Atlantis einige echte Kopfnüsse zu knacken haben.

Einige Puzzles blenden die Umgebung aus und zeigen stattdessen einen Mechanismus in Nahaufnahme. Hier müssen wir die Einzelteile richtig anordnen, um voranzukommen. Ein Beispiel dafür ist das Rätsel mit den Steinköpfen, bei dem wir die richtigen Kombinationen finden müssen, um geheime Türen zu öffnen.

Die Vielfalt der Rätsel ist beeindruckend. Mal müssen wir Passanten nach Informationen befragen, dann wieder Gegenstände clever kombinieren oder versteckte Hinweise in der Umgebung entdecken. Besonders spannend wird es, wenn wir die im Spiel gefundenen Informationen mit dem "Verlorenen Dialog Platos" in Verbindung bringen müssen, um weiterzukommen.

Der Indy-Quotient

Ein besonderes Feature des Spiels ist der "Indy-Quotient" oder kurz IQ. Dieses Punktesystem können wir jederzeit durch Drücken der "I"-Taste auf der Tastatur abrufen. Wir sammeln IQ-Punkte, indem wir Rätsel lösen und in der Geschichte voranschreiten. Das Spiel speichert unsere gesammelten Punkte, sodass wir mehrere Durchgänge spielen können, um alle 1000 IQ-Punkte zu erreichen.

Was "Fate of Atlantis" so einzigartig macht, ist die Möglichkeit, zwischen drei verschiedenen Spielwegen zu wählen: dem Team-Weg, dem Puzzle-Weg und dem Action-Weg. Jeder Pfad bietet eigene Zwischensequenzen, Rätsel und Spielelemente. Der Puzzle-Weg beispielsweise ist vollgepackt mit komplexen Rätseln, während der Action-Weg mehr auf Faustkämpfe setzt.

Interessanterweise kann unser Held an bestimmten Stellen im Spiel sterben - etwas Ungewöhnliches für einen LucasArts-Titel. Aber keine Sorge, diese Gefahrensituationen sind leicht zu erkennen. Für die weniger kampferprobten Spieler unter uns gibt es sogar eine "Mogeltaste", mit der wir die meisten Kämpfe sofort gewinnen können. Allerdings erhalten wir dafür keine IQ-Punkte.

Mit seinem cleveren Mix aus Action, Rätseln und verschiedenen Spielwegen bietet "Indiana Jones and the Fate of Atlantis" ein vielseitiges und fesselndes Spielerlebnis, das uns immer wieder aufs Neue herausfordert und begeistert.

Audiovisuelle Präsentation

VGA-Grafik mit 256 Farben

Wir sind beeindruckt von der visuellen Präsentation von "Indiana Jones and the Fate of Atlantis". Das Spiel nutzt den VGA-Computergrafikstandard, der es ermöglicht, gleichzeitig 256 verschiedene Farben auf dem Bildschirm darzustellen. Diese technische Errungenschaft verleiht dem Spiel eine beeindruckende Farbtiefe und visuelle Detailgenauigkeit.

Der Entstehungsprozess der Hintergründe ist faszinierend. Zunächst wurden sie als Bleistiftskizzen angelegt, dann mit einer Grundfarbe versehen und schließlich in 256 Farben konvertiert und verfeinert. Diese Technik verleiht den Umgebungen eine einzigartige Atmosphäre und Tiefe, die uns tiefer in die Welt von Indiana Jones eintauchen lässt.

Ikonischer Soundtrack

Die musikalische Untermalung von "Fate of Atlantis" ist ein wahres Meisterwerk. Die Komponisten Clint Bajakian, Peter McConnell und Michael Land haben einen Soundtrack geschaffen, der perfekt zur Atmosphäre des Spiels passt. Sie arrangierten John Williams' berühmtes Hauptthema "The Raiders March" für verschiedene Kompositionen, was dem Spiel sofort einen vertrauten und epischen Klang verleiht.

Interessanterweise besteht der Großteil der Musik aus Neuschöpfungen speziell für das Spiel. Dies zeigt das Engagement des Teams, eine einzigartige auditive Erfahrung zu schaffen, die sowohl vertraut als auch frisch ist.

Die technische Umsetzung der Musik variiert je nach Version des Spiels. In der DOS-Version wird sequenzierte Musik verwendet, die entweder über den internen Lautsprecher, die FM-Synthese einer AdLib- oder Sound Blaster-Soundkarte oder die sample-basierte Synthese eines Roland MT-32-Soundmoduls wiedergegeben wird. Diese Vielfalt an Wiedergabemöglichkeiten stellt sicher, dass jeder Spieler in den Genuss der atmosphärischen Klänge kommt, unabhängig von seiner Hardware.

Deutsche Sprachausgabe

Ein besonderes Highlight ist die Sprachausgabe, die dem Spiel eine zusätzliche Dimension verleiht. Im Mai 1993 wurde für IBM PCs die sogenannte "Talkie"-Edition auf CD-ROM veröffentlicht, die neben der Sprachausgabe auch neue, digitale Soundeffekte enthielt.

Die Aufnahmen für die etwa 8000 Dialogzeilen nahmen ungefähr vier Wochen in Anspruch. Dabei wurden Schauspieler der American Federation of Television and Radio Artists eingesetzt, um den Charakteren Leben einzuhauchen. Ein interessantes Detail ist, dass Harrison Ford nicht verfügbar war, um Indiana Jones' Stimme aufzunehmen. Stattdessen übernahm der Schauspieler Doug Lee diese Rolle.

Für die deutsche Version des Spiels gibt es leider keine vollständige Sprachausgabe. Die CD-Version bietet zwar digitale Soundeffekte, aber die Sprachausgabe ist nur in Englisch verfügbar. Die deutschen Texte werden jedoch als Untertitel angezeigt, was es deutschen Spielern ermöglicht, der Geschichte problemlos zu folgen.

Die Dialogregie für die Sprachaufnahmen lag in den Händen von Tamlynn Barra. Interessanterweise war Hal Barwood, einer der Hauptverantwortlichen für das Spiel, nicht mehr an den Studioaufnahmen beteiligt, da er zu diesem Zeitpunkt bereits an einem anderen Projekt arbeitete.

Die audiovisuelle Präsentation von "Indiana Jones and the Fate of Atlantis" ist ein Paradebeispiel dafür, wie Grafik, Musik und Sprachausgabe zusammenwirken können, um ein immersives Spielerlebnis zu schaffen. Die VGA-Grafik mit ihren 256 Farben, der ikonische Soundtrack und die professionelle Sprachausgabe tragen alle dazu bei, uns tief in die Welt von Indiana Jones und sein Abenteuer um das versunkene Atlantis eintauchen zu lassen. Damit ist das Spiel sicherlich auch eines der besten Amiga Spiele.

Fazit

"Indiana Jones and the Fate of Atlantis" hat sich als ein wahres Juwel der Point-and-Click-Adventure erwiesen. Die fesselnde Handlung, die kniffligen Rätsel und die drei verschiedenen Spielwege sorgen für ein spannendes und abwechslungsreiches Spielerlebnis. Die VGA-Grafik mit 256 Farben und der ikonische Soundtrack tragen dazu bei, die Atmosphäre der Indiana Jones-Filme perfekt einzufangen.

Alles in allem hat das Spiel einen bleibenden Eindruck in der Welt der Computerspiele hinterlassen. Seine innovative Herangehensweise an das Genre, gepaart mit der fesselnden Geschichte um die Suche nach Atlantis, macht es zu einem Klassiker, der auch heute noch zu begeistern weiß. Für Fans von Abenteuerspielen und Indiana Jones-Enthusiasten ist "Fate of Atlantis" definitiv ein Muss, das es wert ist, erkundet zu werden.

FAQs

Frage: Warum hat Indiana Jones Angst vor Schlangen?
Antwort: Indiana Jones entwickelte eine Phobie gegenüber Schlangen, nachdem er als Jugendlicher während einer Flucht vor Verfolgern in einen Zirkuswagen voller Schlangen fiel. Diese Begebenheit wird im dritten Film der Serie erklärt.

Frage: In welchem Jahr wurde das Spiel "Indiana Jones und das Schicksal von Atlantis" veröffentlicht?
Antwort: Das genaue Veröffentlichungsjahr von "Indiana Jones und das Schicksal von Atlantis" wurde in den bereitgestellten Informationen nicht erwähnt.