Die ultimative Liste der schlechtesten Sylvester Stallone-Filme: Ein schmerzhafter Streifzug.

Die ultimative Liste der schlechtesten Sylvester Stallone-Filme: Ein schmerzhafter Streifzug.
Photo by engin akyurt / Unsplash
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Sylvester Stallone Flops
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Liebe Action-Film-Enthusiasten und Freunde des gepflegten Muscleman-Kinos, als bekennender Stallone-Experte (ja, ich habe tatsächlich ALLE seine Filme gesehen) nehme ich dich heute mit auf eine Zeit- und Qualitätsreise der besonderen Art. Wir tauchen ein in die Untiefen von Sylvester Stallones Filmografie und beleuchten die absoluten Tiefpunkte seiner Karriere. Dabei werden wir feststellen: Manchmal sind es gerade die schlechtesten Filme, die uns am meisten unterhalten. Eine Überblick der besten Sylvester Stallone Filme gibt es natürlich auch - aber warum nur die Perlen, wenn es kultige Flops gibt.

Stop! Or My Mom Will Shoot (1992)

Stell dir vor, du kombinierst einen muskelbepackten Action-Star mit einer nervigen Filmmutter und einem Script, das vermutlich von einem gelangweilten Praktikanten während der Mittagspause geschrieben wurde. Voilà - du hast "Stop! Or My Mom Will Shoot"!

Ich erinnere mich noch genau an meinen Kinobesuch: Der Kinosaal war voll, aber nach 20 Minuten waren die einzigen Geräusche entweder verzweifeltes Seufzen oder hysterisches Lachen an den falschen Stellen. Stallone spielt einen tough-guy Polizisten, dessen Mutter (gespielt von Estelle Getty) zu Besuch kommt und sich in seine Polizeiarbeit einmischt. Was als "Comedy" gedacht war, entwickelt sich zu einem Festival der Fremdscham.

Fun Fact: Stallone selbst bezeichnete den Film später als einen seiner größten Fehler. In einem Interview verriet er, dass Arnold Schwarzenegger ihn absichtlich zu dieser Rolle ermutigt hatte, weil er wusste, wie schlecht das Script war. Well played, Arnold!

Oscar (1991)

Nur ein Jahr vor dem "Mom"-Desaster versuchte sich Stallone an einer weiteren Komödie. "Oscar" ist der lebende Beweis dafür, dass auch die 90er Jahre ihre filmischen Tiefpunkte hatten. In diesem Period-Piece spielt Stallone einen Gangster, der seinem sterbenden Vater verspricht, ehrlich zu werden.

Was auf dem Papier nach einer interessanten Prämisse klingt, verkommt zu einem chaotischen Verwechslungsspiel mit der subtilen Komik eines Vorschlaghammers. Dabei ist es fast faszinierend zu beobachten, wie Stallone versucht, sich an klassischer Screwball-Comedy zu versuchen. Es ist, als würde man einem Elefanten beim Ballett zusehen - beeindruckend, aber aus den falschen Gründen.

Over the Top (1987)

Ah, "Over the Top" - der Film, der uns allen beibrachte, dass man durch professionelles Armdrücken seine familiären Probleme lösen kann. In einer Zeit, als die Reagan-Ära ihrem Ende entgegenging und der American Dream neu definiert wurde, kam dieser Film daher und nahm beides wortwörtlich beim Arm.

Stallone spielt einen Trucker, der um das Sorgerecht für seinen Sohn kämpft - durch Armdrücken. Ja, du hast richtig gelesen. Der Film nimmt einen Sport, den die meisten von uns nur aus Kneipen kennen, und versucht daraus ein episches Drama zu machen. Das Ergebnis ist so absurd, dass es schon wieder unterhaltsam ist. Die endlosen Nahaufnahmen von schweißnassen Oberarmen und verkrampften Gesichtern sind heute Kult, auch wenn sie damals eher unfreiwillig komisch waren.

Rhinestone (1984)

Wenn du dachtest, Stallone als Armdrück-Champion wäre merkwürdig, dann warte, bis du ihn singen hörst! In "Rhinestone" spielt er einen New Yorker Taxifahrer, der von einer Country-Sängerin (Dolly Parton) in einen Country-Star verwandelt werden soll.

Die Chemie zwischen Stallone und Parton ist etwa so überzeugend wie Plastikblumen in einem botanischen Garten. Seine Gesangseinlagen sind legendär - allerdings nicht im positiven Sinne. Ich schwöre, während der Aufnahmen müssen einige Mikrofone Selbstmord begangen haben. Der Film ist ein perfektes Beispiel dafür, wie die 80er manchmal über das Ziel hinausschossen.

Fazit: Vom Trash zum Kulturgut

Was lernen wir aus dieser Liste? Selbst die größten Stars haben ihre Tiefpunkte. Aber genau diese Filme machen Stallones Karriere so interessant. Sie zeigen einen Schauspieler, der bereit war, Risiken einzugehen - auch wenn diese nicht immer aufgingen.

Heute, in einer Zeit von durchkalkulierten Blockbustern und algorithmus-optimierten Drehbüchern, haben diese Filme einen besonderen Charme. Sie sind Zeitzeugen einer Ära, in der Hollywood noch mutig genug war, auch mal grandios zu scheitern.

Und mal ehrlich: Wer von uns hat nicht schon einen dieser Filme am späten Abend gesehen und sich köstlich amüsiert? Manchmal sind es gerade die "schlechten" Filme, die uns am besten unterhalten. In diesem Sinne: Gönn dir einen Stallone-Trash-Movie-Abend - aber warn deine Nachbarn vor, falls du bei "Rhinestone" mitsingen möchtest!